„Wenn ich am Leben bleibe, will ich ein Gärtner werden...“

...so schrieb der schwer erkrankte Martin Luther am Neujahrstag 1527 an seinen Freund Wenzeslaus Link… Tatsächlich bewirtschaftete er viele Jahre gemeinsam mit seiner Frau Katharina nordöstlich des Lutherhauses einen Garten mit Birnen-, Maulbeer- und Kirschbäumen, mit vielen Gemüsesorten (z. B. Riesenrettichen, Kohl, Erbsen,  Bohnen, Melonen und Kürbis) mit verschieden Gewürzen und Heilpflanzen, mit Lilien und Rosen….. Rings um die Stadt gab es zu Luthers Zeiten viele Gärten, die von Bürgern und Bauern  der Stadt bewirtschaftet wurden. Erasmus Alberus schrieb:  „Also verbrannten die kurfürstlichen Befehlshaber 1547 die Vorstadt zu Wittenberg und über 600 schöne Gärten….“  Zu den von Krieg und Flammen schwer getroffenen Gartenbesitzern gehörte auch die verwitwete Katharina Luther.


Aus „Luthers Paradiesgarten“ von Kleingärtnerin und Historikerin Elke Strauchenbruch


Heute sind am Stadtrand und in den Wittenberger Vorstädten mehrere Kleingartenanlagen. Unsere Anlage „Am Stadtgraben“ liegt in den historischen Wallanlagen direkt hinter dem Lutherhaus und ist deshalb eine offene Anlage, die von vielen Spaziergängern als grüne Oase der Innenstadt geliebt wird.


Diese Seite über die Entstehung und Entwicklung unserer Anlage wird noch gestaltet.


Nur soviel:
Der erste Garten ist beurkundet am 15.06.1948. Die Gärtner waren Wittenberger Bürger und vor allem Vertriebene, die in Zeiten der Lebensmittelkarten alles dafür gaben, hier auf einer Müllhalde Gärten anzulegen. Sie karrten Erde heran und mussten oftmals sogar Spitzhacken einsetzen, um in den Boden zu kommen…….